Recht enttäuschend fielen die Campingplätze aus, so das die Suche nach
einem halbwegs angenehmen Platz doch einige Zeit und Kilometer
beanspruchte. In Rabac erschien mir ein Platz wenigstens halbwegs
geeignet. Umgeben von 3 hohen Bergen lag der Platz in einer Bucht direkt
an der Adria. Am Rande der
Bucht standen Hotels im Charme der sozialistischen Vergangenheit. Ein
Bootsteg mit einem kleinen Hafen versprach abendliche Aktivitäten in den
Hafenbars. Mit traumhaftem Blick auf die Inseln Krk und Cres bezogen wir
unseren Platz auf dem gigantisch großem Gelände unweit der Adriaküste -
ca. 25 m bis zum " Strand ", welcher zu meiner Enttäuschung ganze 5 m
Rasen mit anschließend 2 m Schottersteinen breit war. Das Gelände selber
war
etliche hundert Meter im Quadrat, ohne jeglichen Baumbewuchs, so das die
morgendliche Sonne, so sie dann die umgebenden Berggipfel überstieg,
ganztags die luftzugfreie Bucht auf 40° und mehr aufheizte.
Das man also viel trinken soll bei derartiger " Bestrahlung " wussten zu
dem Zeitpunkt die kroatischen Verkäuferinnen noch nicht. Im unteren
Eingangsbereich der Hotelbetonklötze am Rande des Platzes waren diverse
Geschäfte beheimatet. Beim Griff in das Getränkedepot nach einem
Sechserpack Mineralwasser begleitete mich eine serbo- kroatisch
schimpfende Verkäuferin bis an die Kasse. Dort entnahm man meinem
Sechserpack
vier Flaschen und machte mir deutlich das es pro Kunde nur 2 Flaschen
gäbe....pro Tag, pro Einkauf - ich weiß es nicht. Etwas knurrig mit den
beiden
Flaschen unterm Arm ging ich zum nächsten Laden, welcher mir nach einer
Backstube aussah. Die Verkäuferin saß gegen 8 Uhr recht gelangweilt auf
der Gehwegkante und machte auch nur wenig Anstalten aufzustehen, warum
auch - der Laden war leer - ausverkauft ! So die übliche Versorgungslage
sagte man mir dann bei der Rückkehr auf dem Platz. Na Klasse ein Traum
im Urlaub nach Wasser und Brot anzustehen. Hat man sich erst daran
gewöhnt organisiert man den Einkauf mit 2 Personen und etwa eine Stunde
früher, kam man gut über die Runden. Auch die warmen Mahlzeiten in den
wenigen Restaurants versprachen nur wenig Abwechslung. Ganze drei
Gerichte - sprich drei verschiedene Formen des Cevapcici mit Pommes für
damals pauschal 10.- DM machten auch wieder Lust auf die mitgebrachten
Dosen aus der Heimat. Nach ganzen drei Tagen fasste ich also den
Entschluss das Ganze zu beenden um an den Balaton zurückzukehren.
Mit
diesen Erinnerungen im Hinterkopf an den " Reinfall ", wenige Jahre nach
der Unabhängigkeit Kroatiens, sollte es nun im Jahr 2010 abermals an
die Adriaküste gehen. Gleich vorweg muss ich erwähnen das eventuelle
Vorurteile völlig fehl am Platz waren !
In Dalmatien wurde im " old village " Tučepi ein Ferienhaus gebucht. Der
Preis für ein Ferienhaus von 50.- €uro pro Nacht erschien auf den ersten
Blick
recht hoch. Allerdings gibt es Abschläge außerhalb der Hauptsaison und
es sind sämtliche Kosten ( Strom, Kurtaxe, Reinigung usw. ) enthalten.
So ging
es also auf die Straße, welche inzwischen durchgängig ausgebaut ist. Wir
mussten lediglich wenige Kilometer zwischen Slowenien und Kroatien über
eine Landstraße einen Bypass zwischen zwei Autobahnen fahren. Die
Adriaautobahn A1 ist dank deutscher Firmen und EU Gelder bis Dalmatien
komplett
fertig ausgebaut und sehr gut befahrbar, weil sehr verkehrsarm, dank der
Autobahnmaut.
Es ist schon paradox das wir diese Magistrale finanzieren und nun auch
noch für die Nutzung zahlen müssen. Der Mautpreis liegt bei etwa 0,41
kroatische Kuna (etwa 5 Cent ) je km. Beeindruckend sind die vielen
Kunstbauten, welche in das harte kroatische Gestein geschlagen wurden,
um den Autobahnverlauf zu ermöglichen.
Hier sollten sich die Planer und Erbauer der deutschen A14
Nordverlängerung mal ein Beispiel daran nehmen. Vorbei ging es an Zadar
und Split bis zum Urlaubsort - oft parallel zur Adriaküste.
Ein fantastischer Ausblick auf die blaue Adria entschädigt für den Blick
ins Landesinnere, welcher meist nur karges Gestein und Steppe offenbart.
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