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Italien - mehr als nur Pasta und Pizza

 
     
 

Bella Italia - wer kennt diesen Ausspruch nicht. Italien, das Traumland des Wirtschaftswunders der 50er.

Neben einer einmaligen Geschichte bietet Italien auch noch mehr als Meer. Bei einer Fläche, welche etwas kleiner ist als die Deutschlands, hat Italien 7600 km Küstenlänge und mehr als 100 Inseln, von denen jedoch nur einige bewohnt sind. Prozentual wohnen etwas weniger Einwohner auf dem "Stiefel" als in Deutschland. Italien liegt südlich der Alpen und bietet restlos alles was man sich als Tourist wünschen kann - vom Wintersport in den Südalpen, über attraktive Binnenseen und Küsten am Meer. Für jeden Geschmack ist etwas dabei bis zu Siziliens fast subtropischer Lage. Nicht umsonst hat Italiens Bevölkerung die weltweit höchste Lebenserwartung mit über 80 Jahren. Einst war Italien das Zentrum des römischen Reiches, jedoch haben bereits vor den Römern die Etrusker ihre Spuren hinterlassen, welche heute wieder zu besichtigen sind. Berühmte Sehenswürdigkeiten von Venedig über Mailand bis Pisa und Rom, eine endlose Liste wäre hier möglich. Ebenso klingende Namen berühmter Persönlichkeiten, welche in Italien zu Hause waren von Leonardo da Vinci bis Michelangelo. Italien - ein Land das man einfach besuchen muss, denn mehr kann man in einem Urlaub nicht sehen und erleben.

 

Mit einem Samurai Cabrio und Wohnwagen sollte das begehrte Land erstmals 1992 unter die Räder genommen werden. Da die Alpen ein gewisses Naturhindernis darstellen sind die Reiserouten recht beschränkt. Die erste Reise sollte Rommy Niestatek und mich nach Genua führen, da ich aus Kindertagen eine gewisse Sehnsucht nach diesem Ort verspürt habe. Einst gab es ein Comic "Mosaik", welches unter anderem, zu Zeiten der Seeräuber, Geschichten aus Genua zum Besten gab. Ein Piratennest in einsamen Buchten am Mittelmeer - mit dieser Vorstellung im Kopf ging es also los. So wurde eine Route gewählt, welche die vermeintlich teuren Mautstraßen vermied. Italien, als sehr teuer verschrien, sollte uns in den drei Wochen kein Loch in die Tasche reißen. Leider verkennt man als Norddeutscher die schwierig zu befahrenden Passstraßen und man sollte als Gespannfahrer besser die Autostrada nutzen - so dauerte die Strecke vom Gardasee bis Genua etwa 7 Stunden. Links die steilen Alpen, rechts hunderte Meter tief der Abgrund, getrennt durch eine 50 cm hohe Mauer. 

 
     
  Italienkarte 1992   Alpen 1992  
     
 

Auch erwies sich die vermeintliche Seeräuberburg Genua als nicht gerade einladend. Ein panischer Verkehr des Nachts, Felsen am Mittelmeerstrand und ein asphaltierter Campingplatz für 100.- DM die Nacht haben unsere Lust auf Genua binnen 24 Stunden schwinden lassen. Zum Glück trafen wir zwei nette Hamburger, Peter Lienert und Frau, welche ebenso enttäuscht waren und uns im Schlepptau mit in die Toskana dirigierten. Also ging es am Tag darauf nach Marina di Bibbiona, ein Platz war schnell gefunden - Camping Le Esperidi, in vorderster Reihe am Strand des Mittelmeer, in einer kleinen Waldbucht. Genau so hatten wir uns das vorgestellt. Leider erwies sich die Waldbucht auch für böse Jungs als recht einladend. So passierte es gleich am dritten Tag, das Peter und ich zum Schnorcheln mit seinem Boot einige Kilometer hinaus aufs Meer fuhren, die Damen am Strand die Sonne einfingen und diese bösen Jungs uns um unser Hab und Gut erleichterten. Durch die Waldbucht vor Blicken geschützt drangen sie durch das Heckfenster in den Wohnwagen ein und nahmen alles mit  was man greifen konnte. Lediglich der Inhalt des Kühlschrankes blieb verschont. Ohne Geld oder irgendwelche Papiere musste es einen Tag später wieder nach Hause gehen. Zum Glück hatte ich einen Autozündschlüssel vor der Fahrt versteckt, so konnten wir das Auto problemlos starten. Dank eines Darlehens von  Peter und Frau waren wir in der Lage die Heimreise zu bewältigen. Somit war Italien erstmal wieder gestrichen als Urlaubseldorado. Vielen Dank nochmals an die netten Lienerts aus Hamburg und den Inhaber des Campingplatzes Fratelli Rossi, welcher auf die Bezahlung verzichtete, da wir ohnehin kein Geld mehr hatten. Der Schaden lag bei etwa 3000.- DM !

 Toskana AbenddämmerungVor der Abreise





 
   

Trotz der negativen Erfahrung bei der ersten Italienreise sollte sich uns die Schönheit des "Stiefel" noch mehrmals erschließen. Bereits im Jahr 2000 wurde ein neues Ziel anvisiert -  Castiglione della Pescaia etwa in der Mitte zwischen Pisa und Grosseto in der Toskana. Die erste Hürde war die Reservierung des Campingplatzes, da der dortige Betreiber nur vorbestellte Plätze vergibt. Postalisch wurde also bereits im Januar 2000 ein Platz bestellt auf dem Camping Maremma Sans Souci. Die Fahrt führte uns durch den Pfändertunnel (Achtung unbedingt vorher österreichische Mautplakette kaufen auch wenn es nur wenige Meter über österreichische Autobahnen geht) über Lichtenstein und die Schweiz durch den St. Bernhardino Tunnel auf die italienische Autobahn. Dank einiger Warnhinweise mieden wir die Tankstellen rund um Mailand, da es dort des öfteren zu Betrugsversuchen gekommen ist. So verlief die Fahrt problemlos durch weitere 50 italienische Tunnel, wodurch ein wenig Verständnis für die relativ hohe Autobahnmaut aufkommt, da diese Bauten sicher Unmengen Gelder verschlungen haben, uns jedoch die Fahrt wesentlich vereinfachen. Hinter Mailand verändert sich nicht nur das Wetter, auch die Vegetation wurde mehr und mehr maritim - so ging es vorbei an La Spezia und Pisa weit hinein in die Pinienwälder der Toskana. Bei Piombino mussten wir die Autobahn verlassen und die letzten 50 km auf der SS1 "Aurelia", einer alten Römerstrasse, auf der schon Cesars Legionen marschierten, zurücklegen. Kurz hinter Punta Ala, dem größten Jachthafen der Region, erreichten wir das Ziel. Dank der Bestätigungspostkarte für unsere Reservierung ging die Anmeldung zügig vonstatten. Ein Warnhinweis sollte jedoch dringend beachtet werden, es kommt während der Anmeldung zu Diebstählen aus den, vor dem Zaun verbliebenen, unbewachten Autos. Also bleibt immer einer am Fahrzeug, damit nicht gleich am ersten Tag eine böse Überraschung den Urlaub vermiest. Mitten in einem dichten Pinienwald gelegen hat man dann die Qual der Wahl einen ansprechenden Platz auf dem riesigen Gelände zu suchen und zu finden. Kleine Nischen inmitten der riesigen Bäume sind frei wählbar, jedoch mitunter mit dem Fahrzeug schlecht zu erreichen. So mussten wir unsere Ausrüstung schon einige Meter über kleine Waldwege zum Platz tragen um uns dann dort häuslich einzurichten. Die Autos parken auf einem bewachten Parkplatz unweit der Rezeption. Der Geruch der Maremma, die Geräusche der Zirkaden und das Rauschen des nahen Mittelmeeres lassen einen von der ersten Minute an von einem perfekten Urlaub träumen. So ging es gleich nach dem Aufbau des kleinen Zeltes, denn viel mehr braucht man dort nicht, an den privaten Strand des Campingplatzes. Ein unvergesslicher Ausblick über das blaue Mittelmeerwasser auf die Insel Montecristo in der Ferne, auf Elba in greifbarer Nähe und auf den Ort Castiglione della Pescaia entschädigten uns sofort für die anstrengende Reise.